Abkommen | |
[1] Recht: Einigung, Vereinbarung zwischen zwei oder mehreren Parteien (Institutionen oder Staaten) über ein Thema | |
[1] Zwischen den beiden Staaten wurde ein Abkommen über die gegenseitige Rechtshilfe getroffen. | |
[1] „Mit den Italienern hat der neue Herrscher noch vor seiner Krönung mehrere Abkommen geschlossen, in denen er Rom unter anderem die Region Eritrea abgetreten hat.“ | |
[1] Seit der Brexit-Abstimmung, bei der die Schotten mehrheitlich für den Verbleib in der EU stimmten, hat die schottische Regierung immer wieder ein eigenes Abkommen Schottlands mit Brüssel gefordert. | |
[1] Belgien ist ein gespaltenes Land – und bleibt sich dabei auch beim Streit um CETA treu. Denn während die Wallonen dem Abkommen kritisch gegenüberstehen, wird es von den Flamen befürwortet. | |
Deklinierte Form: | |
Genitiv Singular des Substantivs 'Abkomme' | |
Dativ Singular des Substantivs 'Abkomme' | |
Akkusativ Singular des Substantivs 'Abkomme' | |
Nominativ Plural des Substantivs 'Abkomme' | |
Genitiv Plural des Substantivs 'Abkomme' | |
Dativ Plural des Substantivs 'Abkomme' | |
Akkusativ Plural des Substantivs 'Abkomme' | |
(intransitiv) | |
[1] veraltet: von (etwas, jemandem) stammen, auf (etwas, jemanden) zurückgehen | |
[2] | |
[a] sich unbeabsichtigt von einer ursprünglich bereits eingeschlagenen Richtung entfernen | |
[b] übertragen zu [2a]: (gedanklich, diskursiv oder dergleichen) sich vom eigentlichen Ziel (zeitweise) entfernen, den thematischen Zusammenhang (zeitweise) verlieren | |
[c] übertragen zu [2a]: mit etwas aufhören; sich von etwas trennen; auf etwas verzichten | |
[3] Sport: | |
[a] (einen Wettkampf, eine sportliche Übung oder dergleichen) auf bestimmte Weise anfangen | |
[b] übertragen zu [3a]; Schießsport: zum Zeitpunkt der Schussabgabe eine bestimmte Richtung zum Ziel aufweisen | |
[c] Radball, Radpolo: den Spielfeld-Boden berühren, während der Ball im Spiel ist | |
[4] | |
[a] sich freimachen, loskommen (von etwas, zumeist einer Tätigkeit) | |
[b] sich abwenden, loskommen (von jemandem); sich entfremden | |
[c] sich (von etwas, jemandem) entfernen, lösen | |
[5] von einer Entwicklung überholt werden, ungebräuchlich und unmodern werden | |
[6] landschaftlich: mager werden; körperlich ermatten, herunterkommen | |
[7] umgangssprachlich: Erfolgsaussichten haben | |
[1] „Plötzlich sagte der Graf: »So sind Sie, nicht wahr?, eigentlich adelig. Denn dies wäre es ja: zu fühlen, daß man von einem besonderen und auserwählten Menschen abkommt und daß man dies durch nichts im Leben je verlieren kann.«“ | |
[2a] „Nun trug es sich zu, daß ein Fürst auf der Jagd war, einem Wild nacheilte und von seinen Dienern abkam, also daß er einen Tag und eine Nacht im Walde herumirrte.“ | |
[2a] „Ein Reisebus mit britischen und zwei deutschen Touristen ist am Dienstag in Österreich von der Straße abgekommen und eine steile Böschung hinuntergestürzt.“ | |
[2a] „Der deutsche Pilot Mirco Schultis war von der Piste abgekommen und in eine Zuschauergruppe gerast - jetzt hat er das Rennen aufgegeben.“ | |
[2a] „Ein Flugzeug mit 165 Passagieren ist auf dem Dortmunder Flughafen von der eisglatten Startbahn abgekommen.“ | |
[2a] „Ein unbemannter Raumtransporter ist kurz nach dem Start zur Internationalen Raumstation ISS vom Kurs abgekommen und abgestürzt.“ | |
[2b] „Aber ich bin vom Thema abgekommen, ich wollt nur feststellen:.“ | |
[2b] „Jetzt sind wir aber auch ein wenig vom Thema abgekommen. Das Thema? Das Halbwissen.“ | |
[2c] „Denkbar wäre ja jedenfalls, daß Johanna irgend einen Vorsatz gefaßt hatte, von dem sie wieder abkommt.“ | |
[2c] „Ich habe schon daran gedacht, ob ich Sie sofort zum Kaiser senden soll. Aber ich bin rasch von dem Gedanken abgekommen.“ | |
[2c] „Im übrigen lohnt hier ein Blick in die moderne Grundlagenforschung der Rechtswissenschaft, die von den traditionellen Methoden der Gesetzesinterpretation abkommt und das Recht als Zusammenhang von Leitgesichtspunkten der Entscheidungspraxis versteht.“ | |
[2c] „Und so gibt es nicht wenige im Land, die es nicht als Katastrophe sehen würden, wenn die beiden Teile anderen Bundesländern zugeordnet werden würden oder Sachsen-Anhalt, wie es der SPD-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen, Jens Bullerjahn, vor ein paar Jahren vorgeschlagen hat, mit Thüringen und Sachsen zusammengelegt werden würde. Inzwischen ist er wieder davon abgekommen.“ | |
[2c] „In den vergangenen Jahren ist man von einem solchen autoritären Führungsstil mehr und mehr abgekommen.“ | |
[3a] Der Läufer kam gut vom Start ab. | |
[3a] Der Skispringer ist optimal vom Schanzentisch abgekommen. | |
[3a] Der Springer kommt schlecht vom Sprungbalken ab. | |
[3b] „Man sagt dann, der Schütze sei rechts, links, hoch oder tief abgekommen. Der Schütze ist gut abgekommen, wenn die verlängerte Visierlinie im Augenblick des Schusses noch genau auf den Haltepunkt gerichtet war.“ | |
[4a] „‚Holmers, Sie können ja wohl für eine Stunde von Ihrem Dienst abkommen!‘“ | |
[4b] „Aber er kam von ihm ab, denn er hielt ihn für schwach, wenn nicht gar schwachsinnig.“ | |
[4c] „Da schreckte mich ein leises Geräusch auf, ich warf, zur Flucht bereit, den Blick um mich her, ich sah Niemand: aber es kam auf dem sonnigen Sande an mir vorbei geglitten ein Menschenschatten, dem meinigen nicht unähnlich, welcher, allein daher wandelnd, von seinem Herrn abgekommen zu sein schien.“ | |
[5] „Nun, heute ist das anders, wie der Spazierstock ist auch der Schlafrock alten Stils abgekommen, an seine Stelle sind Bademantel und Pyjama getreten, und nur noch ein paar alte Herren … Aber in Gottes Namen, wir s i n d alte Herren, und es bleibt uns nichts übrig, als uns in dieser Beschaffenheit immer gründlicher zu befestigen.“ | |
[5] „Blauer Trenchcoat ist eigentlich ganz abgekommen. Die Leute haben ihn sich übergesehen.“ | |
[6] „Ick bin janz abjekommen, Mama. Det hängt bloß noch allens so an mir.“ | |
[6] „Sie ist ganz abgekommen, mager und sieht aus wie ein Gespenst mit den großen Augen.“ | |
(intransitiv) Namibia: | |
[1] von episodischen Gewässern: Wasserzulauf erhalten und zu fließen beginnen (gemeint ist zumeist das starke Fließen und die damit verbundenen etwaigen Schäden) | |
[2] von Wind und Wetter: (unerwartet) entstehen und dabei näher kommen | |
[1] „Noch größere Hindernisse bieten die Riviere, die z. T. mehrere Male in der Regenzeit Wasser führen und tagelang fließen, » abkommen «, wie der technische Ausdruck heißt.“ | |
[1] „Es hat reichlich Wasser gegeben, und die ‚Riviere‘ sind abgekommen, das heißt, sie hatten fließendes Naß.“ | |
[1] „Der Swakop könnte zum Omuramba werden, wenn er längere Zeit nicht oder nicht stark genug abkommt und sich die Vegetation ansiedelt; dann kommt gelegentlich aber doch eine starke Flut und entfernt wieder die angesiedelten Pflanzen.“ | |
[1] „Die Riviere Namibias gehören zum Abflusstyp ‚episodisch‘, wenn sie denn überhaupt in Existenz treten, dh, sie sind ausschließlich niederschlagsgespeist. Nur wenn es überhaupt regnet, können sie ‚abkommen‘, dh fließen.“ | |
[1] „Das Wasser in Sandfontein, welches, kurz nachdem der Kuiseb abgekommen ist, vollständig rein ist, pflegt von Jahr zu Jahr immer brackiger zu werden, bis der Fluß aufs neue läuft.“ | |
[1] „» In dem kleinen Staubecken hier vorne sammelt sich das Wasser, wenn das Rivier abkommt. So habe ich in letzter Zeit immer genug Wasser. « »Das Rivier abkommt, was soll das bedeuten?« »Entschuldige bitte, das ist so unser Südwester-Deutsch. Riviere, das sind die trockenen Flussbetten. In der Regenzeit sammelt sich das Wasser in den Bergen und die Canyons und Trockenflüsse laufen voll. Durch das kleine Rivier habe ich den Damm gebaut. Wenn Wasser ankommt, staut es sich hier.«“ | |
[2] „Also das Rivier eignet sich nicht gerade zum Übernachten, obwohl keine Flutgefahr besteht, aber es kommt nachts nochall wüst kalte Luft ab.“ | |